Robust und widerstandsfähig
Das Engadinerschaf wurde im letzten Jahrhundert fast ausgerottet und verdankt seine Erhaltung den Anstrengungen der Stiftung Pro Specie Rara. Ursprünglich stammt es, wie der Name sagt, aus dem Kanton Graubünden. Die rauen Bedingungen formten dieses robuste Schaf. Seine Klauen sind besonders widerstandsfähig. Mit der nötigen Pflege erkranken die Tiere äusserst selten an Klauenfäule, was sonst ein häufiges Problem in der Schafhaltung ist.
Geburtssegen inklusive
Infolge der Asaisonalität (ganzjährige Paarungsbereitschaft) ist das Engadinerschaf das fruchtbarste Schaf der Schweiz. Ein Mutterschaf kann regelmässig bis zu 3 Lämmer pro Jahr zur Welt bringen. Bedingt durch unsere extensive Haltung decken wir unsere Schafe aber nur einmal im Jahr. Dies ermöglicht eine gute Erholung der Muttertiere und gehört für uns zur Prävention. Im Frühling kommen die Lämmer zur Welt, oft sind es Zwillinge. Meistens kümmern sich die Auen hervorragend um ihren Nachwuchs. Trotzdem sind wir während den Geburten viel im Stall, beobachten und helfen, wenn nötig. So haben wir fast keine Verluste mehr.
Zutrauliche Tiere mit eigenständigem Charakter
Gewöhnlich sind Schafe eher scheu, doch wenn wir auf die Weiden gehen, rennt uns eine ganze Herde entgegen: Die Engadiner sind neugierig und zutraulich. Der typische Ramskopf und die Hängeohren verleihen dem Tier ein charakterstarkes Aussehen.
Mit Rams und Charakter
Die Engadinerschafe sind zutraulich und sehr fruchtbar. Dank ihrer harten Klauen sind sie wenig anfällig für die gefürchtete Klauenfäule, was ein grosser Vorteil gegenüber anderen Rassen ist. Das Wechselweiden mit den Rindern verringert den Parasitendruck und erhöht die Artenvielfalt unserer Grünflächen. Ein gutes Beispiel, wie Vielfalt Vorteile mit sich bringt.
Im Februar kommen die Lämmer zur Welt, eine Zeit, in der wir viele Stunden mit unseren Mutterschafen verbringen. Wenn die frisch geborenen Lämmer herumspringen, erfreuen sie unser Herz! Wir sind stolz auf unsere prächtigen Engadinerschafe!
Mit Schwanz und ohne Horn
Wir coupieren keine Schwänze und entfernen keine Hörner. Dafür müssen wir, falls ein Tier mal Durchfall hat, zu Wasser und Bürste greifen. Die Engadinerschafe sind genetisch hornlos wie die Galloways.
Während der Vegetationsperiode zäunen wir den Schafen wöchentlich eine neue Weide ein. Dies ist zwar viel Arbeit, hält aber den Parasitendruck möglichst gering. So müssen wir weniger entwurmen und vermeiden Resistenzen.
Im Winter finden die Schafe Schutz vor Wind und Schnee im Stall. Es steht ihnen aber auch ein grosszügiger Auslauf zur Verfügung, denn auch beim grössten Schneegestöber sind einige Tiere unbeirrt draussen. Sie sind ja duch ihre dicke Wolle gut geschützt. Wir lassen die Schafe zweimal scheren – im Herbst und im Frühling.
Gras, Emd und Silage
Unser bestes Futter bekommen die Schafe! Auch hier sind unsere trockenen Magerwiesen die Grundlage. Für die Schafe darf das Gras aber nicht zu alt sein. Emd und Silage lieben sie besonders. Die Lämmer wachsen vergleichsweise langsam und erreichen erst im Herbst – anfangs Winter ihr Schlachtgewicht. Wir füttern keinerlei Kraftfutter, lediglich zum Locken verwenden wir Maiswürfel. Nähern wir uns ihnen mit dem Eimer, so ist uns die Aufmerksamkeit aller Tiere sicher!
Premium Lamm
Unser Lammfleisch ist eine Delikatesse der besonderen Art. Die Lämmer sind im Gegensatz zu ihren Müttern nicht reinrassig. Wir kreuzen unsere genügsamen Engadinerschafe mit einem Charolais-Bock und erhalten so vitale, schöne Lämmer. Nach der Geburt im Stall kommen sie auf die Weide, wo sie viel Bewegung an der frischen Luft haben. Im Vergleich zu Mastlämmern ist ihr Fleisch fettarm, und daher ist der von manchen verschmähte Eigengeruch («schäfelen») nicht wahrnehmbar. Das intramuskuläre Fett ist, bedingt durch die Weidehaltung, von ausgezeichneter Qualität – geschmacklich wie auch gesundheitlich.
Sind Sie Feinschmecker?
Kenner schätzen das überaus wohlschmeckende Lammfleisch, das höchste kulinarische Ansprüche erfüllt. Gut die Hälfte des Lammes besteht aus besten Fleischstücken von Rücken und Keule (Gigot). Diese können gegrillt (Koteletts, Gigot-Steaks) oder gebraten werden (Gigotkeule, Lammrücken). Aus den restlichen Teilen lassen sich hervorragende Lamm-Ragouts oder Braten zubereiten.
Rezepte finden sie unter Gaumenkitzler. Viel Spass beim Zubereiten!